Interview mit André Poggenborg

„Ein guter Start aus der Winterpause und dann ist alles möglich“

Der Torhüter vom Spitzenreiter der Regionalliga West spricht über den bisherigen Saisonverlauf, die Wintervorbereitung und den Ausblick auf die Rückrunde.

Es gibt Leute, die behaupten, ein Torwart müsse immer auch ein bisschen verrückt sein: Blödes Klischée oder die reine Wahrheit?

André Poggenborg: Ob ein Torhüter verrückt sein muss, kann ich nicht sagen. Fest steht aber, dass ein Torwart meist einen ganz anderen Charakter hat als ein Feldspieler. Das muss er auch. Er ist ein Einzelgänger.

Inwiefern trifft die Aussage denn auch Dich zu?

Poggenborg: Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht auch ab und zu etwas verrückt bin.

Inwiefern unterscheidet sich ein Torwart von einem Feldspieler?

Poggenborg: Als Torwart bist du auf dich allein gestellt. Machst du einen Fehler, führt der in 99 Prozent zu einem Gegentreffer. Es ist niemand da, der den Fehler ausbügeln kann. Das ist bei Feldspielern anders. Sie haben mehr Möglichkeiten, Individualfehler zu korrigieren.

Warum hast Du Dich fürs Tor entschieden?

Poggenborg: Also da kann ich endlich mal mit einem Klischée aufräumen: Ich war weder der Kleinste noch der Dickste (lacht). Mein Vater hat schon im Tor gespielt. Ich kann es nicht begründen, aber die Position hat mich immer fasziniert.

Wie hat sich die Rolle des Torwarts im Laufe der Zeit geändert?

Poggenborg: Da hat sich viele getan: Vor zehn, 15 Jahren war ein Torhüter dazu da, den Ball zu halten – mehr nicht. Heute sind die Anforderungen wesentlich höher. Du bist der elfte Feldspieler, musst auch Fußball spielen können.

Zur Winterpause führst Du mit Fortuna Köln die Tabelle an. Was macht Euch in dieser Saison so stark?

Poggenborg: Bei uns ist vor allem das Kollektiv ausschlaggebend. Natürlich haben wir mit Ercan Aydogmus einen tollen Stürmer, der viele und wichtige Tore erzielt. Entscheidend ist aber, dass wir als Mannschaft gut aufeinander abgestimmt sind.

Wie zufrieden bist Du mit Deiner persönlichen Leistung?

Poggenborg: Schwer zu sagen. Ich bin mit dem Saisonverlauf zufrieden. Meine Leistung sollen lieber andere beurteilen.

Seit der Saison 2009/2010 spielst Du mit verschiedenen Mannschaften um den Aufstieg in die Dritte Liga. Ist es jetzt endlich soweit?

Poggenborg: (lacht) Ich hoffe es. Die Ausgangslage ist sehr gut. Jetzt ist es wichtig, dass wir nach der Winterpause gut starten. Dann ist alles möglich.

Viel Erfolg für die Rückrunde.

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